Jörn Sauerland und Martin Hoffmann

Die Leopoldshöher SPD freut sich über die weitere Digitalisierung der Schulen. Knapp 500.000 Euro sollen in den nächsten Jahren aus dem Digitalpakt des Landes NRW und der Gemeindekasse investiert werden. So hat es der Rat im Juni beschlossen. Als Schulträger ist die Gemeinde in der Verpflichtung, die notwendige technische Infrastruktur bereitzuhalten. Die Leopoldshöher Schulen bekommen neben neuer Technik auch einen schnellen Internetanschluss.  Die Abstimmung zwischen den Schulen und der Gemeinde ist in einem Medienentwicklungsplan festgehalten worden.

„Die Kreidezeit neigt sich in den Schulen dem Ende entgegen. Als Professor für Informatik an der FH Bielefeld freue ich mich über diese Entwicklung. Weil ich weiß, welche Vorzüge die neue Technik gegenüber der guten alten Kreidetafel haben kann. Gerade zu Zeiten von Corona. Und neue Wege müssen wir gehen, damit unsere Kinder im Wettbewerb in der zukünftigen Arbeitswelt mithalten können“, so Bürgermeisterkandidat Martin Hoffmann.

Die aktuelle Situation birgt, die Gefahr, dass Aktionismus um sich greift. Vom Sofortprogramm der Landesregierung, mit dem im Kreis Lippe 650.000 Euro für die Beschaffung von Endgeräten bereitgestellt werden, profitiert auch Leopoldshöhe. Allerdings ist das nur ein kleiner Baustein auf dem Weg zur Digitalisierung. Technik muss gewartet und gepflegt werden.

Mit der zunehmenden Anzahl digitaler Endgeräte in der Schule steigt auch der Wartungsaufwand. Es müssen ausreichend Ressourcen für den laufenden Support der IT-Ausstattung an den Schulen eingeplant werden. Verlorene Passwörter und defekte Hardware kennen wir alle von zuhause. In der Schule kommen regelmäßige Sicherheitsupdates auf den Routern, die Datensicherung und die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien auf vielen Hundert unterschiedlichen Geräten dazu. Wenn Geräte nicht funktionieren, führt das zu Frustration.

Aus eigener Erfahrung berichtet Hoffmann: „Man versetze sich in die Rolle der Lehrkraft, die morgens vor der versammelten Schulklasse die Präsentationstechnik nicht zum Laufen bringen kann. Eine äußerst unangenehme Erfahrung, vor der auch Informatik-Professoren nicht verschont bleiben.“  Es besteht die Gefahr, dass die Technik auf Grund von vereinzelten Störfällen und Startschwierigkeiten am Ende nur selten genutzt wird. Das sollte unbedingt vermieden werden.  Wir wollen unsere Schulen nicht mit der Technik alleine lassen. Die Gemeinde muss mithelfen, dass die Digitalisierung gelingt.

„Der alleinige Einsatz von externem Personal, ob in Form eines Zweckverbandes oder Dienstleistern aus der Privatwirtschaft, erreicht nicht die notwendige Servicequalität. Das kann ich aus meiner beruflichen Erfahrung beurteilen“, so Martin Hoffmann.

Die SPD möchte daher die Einstellung einer IT-Hausmeisterin oder eines IT-Hausmeisters für die Leopoldshöher Schulen anregen. Neben externen Firmen muss immer auch ein Verantwortlicher als zentraler Ansprechpartner vor Ort sein, der die Technik kennt und schnell zur Stelle ist. Im aktuellen Medienentwicklungskonzept ist festgehalten, dass dazu im Moment noch kein Personal zur Verfügung steht. Das muss sich nach Meinung der Leopoldshöher SPD dringend ändern.