Meine sehr verehrten Damen und Herren,
lieber Axel Lehmann,
lieber Dirk Becker,
sehr geehrte Familien Schemmel und Brockmeier
lieber Gerhard,

 

„Mit 66 Jahren das fängt das Leben an (, mit 66 Jahren da hat man Spaß daran)“

Dieses Zitat des Liedtextes von Udo Jürgens fällt mir spontan ein, wenn ich an Dich denke. Nicht das ich erwarte das Du hier gleich singst, sondern vielmehr war das Deine, zugegebener Maßen nicht ernstgemeinte, Antwort darauf auf meine Frage, ob Du für die Kommunalwahl 2020 als Bürgemeister erneut zu Verfügung stehen würdest. Zugegeben in manchen Kreisen schien dieses Zitat zu verfangen, wie ich im Nachgang manchmal belustigt zu Kenntnis nehmen musste.

Eine lange Zeit der Gestaltung und des „Machens“ geht nun für Dich zu Ende. 21 Jahre (und einen Monat) in aktiver Verantwortung gegenüber den Bürger*innen und den Mitarbeiter*innen des Rathauses. Und natürlich nicht zu vergessen gegenüber der Politik.

Hart in der Sache –versöhnlich im Ton. So würde ich die Zusammenarbeit seit 2012 beschreiben. Du wusstest immer was Du möchtest und wo aus Deiner Sicht die Reise hingehen soll. Und Deine Hartnäckigkeit hat sich oftmals ausgezahlt und als richtig erwiesen. Ich denke die hier Anwesenden, die durchaus länger dabei sind, werden die ein oder andere Gegebenheit noch aufzählen.

Ich möchte Deine Erfolge nicht unter den Teppich kehren, aber Dich nicht darauf reduzieren. Denn es gibt noch die andere Seite von Gerhard Schemmel. Den Menschen der ein großes Herz für die Menschen hat, die es nicht so gut im Leben getroffen haben. Und das hast Du oft abseits der Politik im Kleinen und Verborgenen ohne großes Publikum gemacht. Ob 16i Stellen, die AWO, die Dir besonders am Herzen liegt, oder die Deckelsammlung für die Polioimpfung. Das sind Dinge die für mich den Menschen Gerhard Schemmel ausmachen und bezeichnend für ihn sind.

Bevor ich nun zum Ende meiner kleinen Ansprache komme, möchte ich Dir noch etwas aus der Vergangenheit in Erinnerung rufen. Als wir 2014 im Wahlkampf waren, sprachen wir über den ehemaligen SPD Bauwagen, den wir in dem Kommunalwahlkampf eingesetzt hatten. Du erzähltest, dass Du, wenn Du denn in Rente bist, mal mit so einem Anhänger und einem Trecker nach Cuxhaven mit Deinem Enkel fahren möchtest.

Nun kann ich Dir natürlich keinen Anhänger besorgen, aber damit Du das Ziel vielleicht nicht aus dem Auge verlierst, möchte ich Dir im Namen der Fraktion diesen historischen Trecker mit Kippanhänger schenken. Hartmut Thimm hat diesen für Dich aufbewahrt und möchte, dass Du als echter Treckerfan dieses als Andenken an die gemeinsame Zeit mit der Fraktion und den langjährigen Weggefährten in Erinnerung und den Fokus auf diesen Wunsch behältst.

Damit Dein „Lanz“ weiterhin in gutem Schuss bleibt, bedarf es natürlich einer richtigen und guten Werkstattausrüstung. Bei den Treckerfreunden hast Du guten Unterschlupf gefunden. Dennoch habe ich von einem Vögelchen gehört, dass Dein Werkzeug einer Überholung gut zu Gesicht stünde. Deshalb möchte ich Dir im Namen der Fraktion diesen Werkzeugsatz überreichen, damit Deinem Ziel „Cuxhaven“ nichts im Wege stehen wird.

Lieber Gerhard, es ist traurig und schade, dass wir heute diesen doch sehr bescheidenen Rahmen für Deine Verabschiedung wählen mussten, und gerne wären die Genossinnen und Genossen aus der Fraktion, gerade die langjährigen Wegbegleiter heute hier. Stellvertretend möchte ich Dir alles Gute für die Zukunft wünschen, verbunden mit den allerbesten Wünschen für Deine Gesundheit und viele weitere Jahre mit Deiner Frau Angelika, die oftmals auf Dich verzichten musste.

Lieber Gerhard mach´s gut. Danke für die gemeinsame Zeit und hoffentlich bis Bald.