Evenhausen hat eine bewegte Geschichte. Im 18. Jahrhundert wurde der legendäre Evenhauser Krug errichtet. Dutzende Generationen haben hier geheiratet, Geburtstage und Taufen, aber auch Beerdigungen gefeiert. Neben landwirtschaftlichen Höfen gab es früher in Evenhausen u.a. eine Schule, eine Bäckerei, eine Schmiede und sogar eine Kondomfabrik. Fast alle Betriebe sind verschwunden, im Jahr 2015 schloss der Krug seine Pforten.

Bei Nieselregen und Wind fand hier am vergangenen Samstag ein Schnatgang statt. Vertreter der SPD, unter ihnen Bürgermeisterkandidat Martin Hoffmann, wollten hören, was den Anwohnern am Herzen liegt.

Die Evenhauser berichten aus erster Hand über die aktuellen Entwicklungen. Auf den Wiesen zwischen den Häusern sind Grundstücke abgesteckt. Ein Indiz für baldige Bautätigkeit. Vor einigen Jahren hat der Rat den Weg dazu frei gemacht. Für Evenhausen wurde eine entsprechende Satzung gem. §34 BauGB verabschiedet. Sie hat zum Ziel, den einzigartigen Charakter der Siedlung zu bewahren. Ein Ausufern der Bebauung in die freie Landschaft soll ausgeschlossen werden. Gleichzeitig soll es jedoch in verträglichem Maß möglich sein, Wohngebäude zu errichten. Zudem soll eine Umnutzung der ehemaligen Scheunen ermöglicht werden, sodass auch hier Wohnraum entstehen kann.

Die Teilnehmer sind zuversichtlich, dass sich Evenhausen positiv weiterentwickelt. Geeignete Fördertöpfe für Bau- und Umbaumaßnahmen dazu sind vorhanden. Lebendig diskutiert wird, dass zur Umsetzung auch die Eigenverantwortung der Eigentümer gehört. Alle sind sich einig, dass die zu erwartenden Neubürgerinnen und Neubürger herzlich willkommen geheißen werden sollen. Nachdem der Krug geschlossen wurde, ist der Hofladen Meier zu Evenhausen der wichtigste Treffpunkt geworden. Ein Wunsch ist es, zusätzlich einen Gemeinschaftsraum für die Einwohner zu schaffen. So soll der Zusammenhalt gestärkt und die Lebensqualität gesteigert werden.

Zum dörflichen Leben gehören auch der Flugplatz am Flick. Im umgebauten Bauwagen des Modellflugvereins ist es auch im Winter gemütlich. Gustav Adolf Siek, Matthias Gail und der Vorsitzende Uwe Eikelmann stellen uns den Verein vor. Er besteht seit über 50 Jahren und hat über 80 Mitglieder. Aus Lärmschutzgründen hat man sich dazu entschieden, nur noch kleine elektrisch betriebene Modelle auf dem Flugplatz zu fliegen. Um einer Überalterung der Vereins vorzubeugen, beteiligt sich der Verein u.a. an den Ferienspielen der Gemeinde Leopoldshöhe. So können neue motivierte Flugschüler gewonnen werden. Gelobt wird die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Landesverband als Verpächter der Flugplatzfläche. Mit dem NABU ist geplant, auf den Freiflächen eine Blühwiese anzulegen, um einen weiteren Beitrag zum Artenschutz zu leisten.

Sven Küwert, Nils Goedeke, Martin Hoffmann, Adriane Siek und Uli Meier zu Evenhausen

Beim Abschlussfoto wird deutlich, dass Evenhausen verkehrsgünstig gelegen ist. Fotograf Thomas Dohna riskiert sein Leben auf der Kreuzung zur Landstraße, um das Ortsschild und die Beteiligten ablichten zu können. Gewünscht wird eine Herabsetzung des Tempolimits im Bereich der Ortseinfahrten.